Dienstag, 25. Juni 2013

Grün ist doch die angenehmere Farbe

Der Tag begann damit das ich beizeiten das Haus verließ, die Nachrichten aus Turmus waren beunruhigend und wir mussten endlich übereinkommen wie wir dem entgegentreten. Genau aus diesem Grund hoffte ich heute unser drittes Ratsmitglied anzutreffen um ihn von den Geschehnissen am Delta in Kenntnis zu setzen. Tatsächlich lief er mir auf Höhe der Herberge über den Weg und im Beisein von Kin informierte ich ihn über alles. Wir kamen überein das wir alle auf Grund der Unruhen und der Möglichkeit eines Krieges zwischen Turmus und Cos alle Heimsteinangehörigen aus Turmus nach Hause beordern. Wir wussten von mehreren die sich dort aufhielten, Eile war also geboten.

Ich allerdings, stand für diesen Auftrag nicht zur Verfügung.  Der Gedanke das überall in der Stadt Del-Ka Zeichen an die Wände geschmiert waren, verhieß mir nichts Gutes und eh ich jetzt noch mit einer Eskorte reise, konnte man auch gleich nur Krieger schicken. Unser drittes Ratsmitglied erklärte sich dazu bereit und trat die Reise nach Turmus auch gleich an. Uns blieb jetzt nur abzuwarten. Die Zeit wurde uns auch dadurch verkürzt das zwei Apothekerinnen in der Stadt eingetroffen waren und auch wenn wir keine Ärzte in der Stadt hatten so hieß es jetzt dafür zu sorgen das sie Gefallen an Jorts Fähre fanden und sei es nur um ein Argument mehr zur Ansiedlung der grünen Kaste in unserer Stadt zu haben.


Ich gebe zu das die Nachrichten aus Turmus mit dazu beitrugen die beiden Ladys für unsere Stadt zu begeistern, es war zwar schwer das finanzielle Angebot das sie in Turmus erhalten hatten zu toppen aber schlussendlich konnten wir sie für ein Haus in guter Lage begeistern, so das jetzt nur noch Details zu klären sind. In der Zwischenzeit war auch der Krieger aus Turmus zurück, er hatte fast alle unsere Heimsteinangehörigen im Schlepptau, trotzdem wirkte er wütend und aufgebracht. Er erstattete Bericht das er alle Heimsteinangehörigen die sich von uns in Turmus aufhielten sicher zurück gebracht hatte, nur Talia hatte sich dem Ruf des Heimsteines verwehrt. Aus eben diesem Grund habe er sie zur Heimsteinabtrünnigen erklärt welche auch in Zukunft keinen Schutz und Unterstützung mehr vom Heimstein erhält.

Damit war sie praktisch heimsteinlos und keine goreanische Stadt die etwas auf sich hält, nicht mal ein Dorf, würde sie noch innerhalb ihrer Mauern dulden, sobald man davon erfährt. Einen Moment lang herrschte Schweigen und man nahm es zur Kenntnis, den Einwurf von Jarcath das ihr Gefährte ihr sicher befohlen hätte in Turmus zu bleiben wischte man weg, nichts geht über den Heimstein. Da waren wir uns einig! Die Menge zerstreute sich dann, ich wollte mich noch um mein "Sorgenkind" kümmern und ging zu Nyn. Doch dazu kam es nicht mehr, die Fremde vom Vorabend, die sich als Ärztin entpuppte, lief mir über den Weg und ich hielt es für meine Pflicht ihr Jorts ein wenig näher zu bringen und schmackhafter zu machen.

Ich legte mich also ins Zeug, kramte meinen nicht vorhandenen Charme hervor, schwärmte von Jorts Fähre und erwähnte ganz zufällig das wir, so wie es aussieht auch bald zwei Apothekerinnen zu unseren Einwohnern zählen können. Es reichte immerhin dazu das sie sie sich etwas Bedenkzeit ausbat und sich schon einmal die Krankenstation ansehen wollte. Wenn das mal nicht schon ein Teilerfolg war? Natürlich zeigte ich ihr alles, erklärte ihr auch die Mietkonditionen und wie die Stadt sie bei ihrem Amtsantritt unterstützen würde. Sie war von allem sehr angetan, so zumindest mein Eindruck, trotzdem bat sie sich zwei Tage Bedenkzeit aus in der sie sich noch in Jorts Fähre umschauen wollte um sich dann zu entscheiden. etwas, was man so durchaus akzeptieren kann.

Als wir die Krankenstation wieder verließen, fiel mein Blick auf die an sich leere Terrasse. Etwas Schwarzes hockte da und starrte mich an. Nein das durfte nicht sein! Was treibt der sich schon wieder hier herum? Schoss es mir durch den Kopf. Trotzdem ging ich die paar Schritte bis zu dem Attentäter, ich würde ihm eh nicht aus dem Weg gehen können. Als ich vor ihm stand, nahm er den Helm ab, ich bin mir sicher das tat er nur damit ich seine Wut und seinem Zorn nicht nur am Tonfall seiner Stimme erkenne, diese Szene hatte schon etwas gespenstiges. Vor allem als er mir vorwarf seine Arbeit sabotiert zu haben.

Mit drei Dingen rechnet er immer die sein Arbeit erschweren, er zählte sie mir auch auf aber in der Aufregung habe ich sie mir nicht gemerkt, was ich mir aber merkte war, das er nie damit rechnet das sein Auftraggeber die Durchführung seiner Arbeit verhindert. Jetzt haute es mich vollkommen von den nicht vorhandenen Socken. Ich glaube noch dümmer als ich konnte man in diesem Moment nicht schauen, war ich mir doch keiner Schuld bewusst. Zeit das zu klären blieb aber nicht, denn plötzlich betraten unsere Krieger den Raum und der Assassine setzte den Helm wieder auf. Das war aber nicht der Grund warum wir das nicht klären konnten, sondern wir konnten einfach nicht mehr ungestört reden und besonders Jarcath hatte ein gesteigertes Interesse an dem Schwarzen.


Um dem allen aus dem Weg zu gehen bat ich den Schwarzen in mein Haus. Bewusst bot ich ihm dort keinen Platz an als wir versuchten die Missverständnisse auszuräumen. Sein Zorn bezog sich auf die beiden Krieger, auf Jarcath und und auf unser drittes Ratsmitglied. Das Jarcath in Turmus weilte wusste ich nicht als ich den Auftrag ereilte aber er war auch nicht das Hauptproblem sondern der andere Krieger der unsere Heimsteinangehörigen zurückholen sollte und der Talia, nach den Worten des Assassinen, Brot, Salz und Feuer entzogen hatte. Wie, so lautete seine Frage, soll er jemanden Angst machen, eine Warnung erteilen, die dazu führt das derjenige an seinen Heimstein zurückkehrt, wenn derjenige auf einmal gar keinen Heimstein mehr hat?

Die Frage war berechtigt. Jedoch konnte ich den Schwarzen davon überzeugen das uns die Ereignisse überrollt haben und das so nicht geplant war, sondern es vielmehr die Ergebnisse der Nachricht war, welche er mir am Vortage überbracht hatte. Wieder gab es drei Möglichkeiten erläuterte er mir. Entweder der Auftrag ist erledigt, er führt seinen Auftrag aus und sie kommt zurück und wir töten sie als Gesetzlose oder er tötet sie gleich. Die zweite und dritte Option würde mich weitere 10 Silbertarsk kosten, die Erste nur die vereinbarte Restzahlung. Nicht nur weil ich ich auch ein wenig geizig bin entschied ich mich für die erste Variante, denn was kann es schon schlimmeres geben für einen Goreaner als ein Leben ohne Heimstein? Da wäre der Tod ja schon fast eine Erlösung.

Ich zahlte den Schwarzen die Restsumme für seinen nicht durchführbaren Auftrag aus und dachte damit wäre die Sache erledigt, war sie ja eigentlich auch aber einen kostenlosen Rat hatte er noch für mich. Nach dem man uns so zusammen gesehen hat, der Auftrag in Turmus fast aufgeflogen war und obwohl es das Recht eines jeden Goreaners ist sich der schwarzen Kaste zu bedienen wie jeder anderen Kaste auch, empfahl er mir ein paar Söldner anzuheuern, die mein Leben schützen und vor allem sollte ich auf meinen Rücken aufpassen. Meine Antwort, das ich das was ich getan habe, für meinen Heimstein getan habe, selbst wenn das einige nicht verstehen werden und das ich außerdem für den Fall meines Todes schon vorgesorgt habe, rang ihm dann doch eine gewisse Achtung ab. Mit gewünschten sicheren Wegen verabschiedeten wir uns, was mir blieb war jetzt Shani zu beruhigen.

GR

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