Mittwoch, 27. November 2013

schlechte Nachrichten, im Dutzend billiger

Heute war wieder einer dieser Tage wo der Erhalt von Nachrichten nicht aufhören wollte, vor allem der von schlechten Nachrichten. Das Erste was ich erfuhr war, dass die Flottenmanöver in Kasra nicht stattfinden. Der Stadt am Fayheen waren wohl die Ruderer ausgegangen. Gut das hieß in erster Linie das wir der Stadtkasse jede Menge Reisekosten der Rarii ersparen konnten, dafür verloren wir aber eventuell wertvolle Informationen über Schiffsbau und Kampftaktiken anderer Städte auf dem Wasser. Nun findet eben nur ein ganz normales Training der Krieger statt. Zu Hause, auf der Wiese vor der Festung.

Die nächste Nachricht die eintraf betraf meine Reise nach Ra-Rir. Einer unserer Krieger war dort und hatte berichtet das man Rannug der Stadt verwiesen hatte. Warum genau weiß ich nicht aber dafür brach mir mein dortiger Handelspartner weg und nun saß ich auf einen Arsch voll Stoffballen die ich eigentlich diese Hand dorthin zu liefern gehabt hätte. Zum Glück kostet mich das nur Lagerplatz und wenn die Mode nicht zu schnelllebig ist werde ich die Stoffe schon noch loswerden. Trotzdem war ich verärgert, zumal auch Shani nicht im Haus war und als ich dieses verlassen wollte ich auch noch die Tür selber öffnen musste. Damit bewegte ich mich schließlich auf ungewohnten Pfaden und hatte das Gefühl dicht an einer Sehnenscheidenentzündung vorbei zu schrammen.


Meine Laune besserte sich erst wieder als ich den Vorplatz der Terrasse erreichte und sah warum Shani nicht im Haus gewesen war. Sie hatte so eine Art Fastenküche errichtet in der nur Waren vorrätig waren und zubereitet werden konnten die der Wissende nicht verboten hatte. In erster Linie also Fisch, Suls, und frisches Gemüse, außer Bohnen natürlich. Ich hatte kaum Zeit ihre Initiative ausreichend zu würdigen als Kin schon auf mich zu kam und wie am Vortage "angedroht" mit mir sprechen wollte. Ich hielt es nicht für richtig das wir die Informationen über die vermeintlichen Wachpläne hier draußen austauschen und schlug deshalb vor das wir uns in die geschlossene Taverne begeben. Das hatte auch den Vorteil das es Shani dann nicht so weit mit meinem Essen hatte und es noch warm servieren konnte.

Während als Shani noch am Fischgrill beschäftigt war, gingen Kin und ich nach drinnen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als Kin mit reden anfing, das der Strom der schlechten Nachrichten nicht abreißen sollte und das entgegen seiner Aussage das gerade der eine Wachplan sich als sehr vielversprechend herausgestellt hätte. Die nackte Realität sah anders aus. Klar den Kriegern ging es um die Vorherrschaft am Vosk, die militärische vor allem, mir auch, wobei mich nun die wirtschaftliche Macht mehr interessiert, mal abgesehen von meinen privaten Interessen, Nur was will man machen wenn auf einmal alle Städte die man  im Visier hatte verwaist sind? Leere Städte zu besetzen bringt keinen Gewinn, nicht an Ehre und Ansehen und schon gar nicht an Macht, Reichtum und wirtschaftlicher Stärke.


Allerdings waren meine Informationen, die ich von Händlern die mit ihren Trecks über den Vosk übersetzten hatte, davon abweichend und ich drängte darauf die Erkundungsergebnisse durch eine zweite Staffel zu verifizieren. Es ärgerte mich maßlos, nicht so sehr weil ich meine wirtschaftliche Ziele nicht erreichen konnte, sondern auch und vor allem weil meine privaten Pläne damit durchkreuzt werden könnten und ich mir über eine Ausweichvariante Gedanken machen muss. Missmutig stopfte ich nun das restliche Essen in mich rein und da es nun auf der Terrasse auch laut wurde, schlug ich Kin vor das Gespräch zu beenden um keine unerwünschten Mithörer zu haben.

Vor dem Gasthaus trafen wir auf das dritte Ratsmitglied und noch bevor wir es über die letzten Geschehnisse informieren konnten eskalierte es auf der Terrasse. Ares hatte sich mal wieder hier oben eingefunden und meinte sich über die Gesetze der Stadt hinwegsetzen zu können. Nicht nur das er der Meinung war, das Ausschankverbot von Alkohol, welches der Rat erlassen hatte, umgehen zu können. Nein er dachte auch das er die Kajirae die sich in Privatbesitz befinden und nicht zum Gasthaus gehören dafür halb zu Tode prügeln kann wenn sie ihm gegen das Verbot des Rates kein Ale besorgen, woher auch immer. Die Sklavin wusste sich nicht anders zu helfen als uns von ihrer Klemme in der sie steckte, zu erzählen.

Noch ehe wir wirklich darauf reagieren konnten was uns Dina sagte, hörte wir wie Ares auf der Terrasse wüsste Beschimpfungen und Beleidigungen gegen die Priesterkönige von sich gab und es auch nicht lassen konnte über die Beschlüsse des Rates her zuziehen. Ich wollte schon wieder aller Vernunft auf die Terrasse stürzen um ihm das Maul zu stopfen aber die Krieger waren schneller als ich und übernahmen das Heft des Handelns. In einem ersten Schritt verwiesen sie ihn der Terrasse und empfahlen ihm, das es besser ist für ihn die Stadt zu verlassen, wenn er sich nicht anpassen will und weiterhin unsere Götter beleidigt.

Wütend und laut schimpfend verließ er das Gasthaus und strebte seinem Haus im Wald zu, nicht ohne seiner Gefährtin zu befehlen das sie ihm zu folgen habe. Ich ahnte schon wie das enden würde, hütete mich aber mich einzumischen. In Folge des Streites kam es auf der Terrasse noch zu einem Gespräch zwischen Jessy und Kin, in dem dieser um ein Gespräch mit mir und Kin bat, bei dem auch seine Gefährtin anwesend sein sollte. Wir vier gingen also runter zum Schreiberhaus um in Ruhe sprechen zu können. Unten angekommen, ergriff Jessy das Wort und schlug deutlich versönlichere Töne an als die letzten Tage. Anfangs wusste ich nicht ganz worauf er hinauswollte aber je länger er sprach um so deutlicher wurde das er uns auf seinen Abschied vorbereitete.


Er der eigentlich aus dem Süden, aus Torcodino stammte, hatte wohl zu lange im Norden gelebt und war zu sehr den Ansprüchen an Sitten, Moral und Anstand wie wir sie im zivilisierten Teils Gor lebten entwöhnt als das er noch ohne ständig anzuecken in einer Stadt in Zentralgor leben konnte. Deshalb hatte er beschlossen mit seiner Gefährtin wieder in den Norden zurückzukehren. Was wir ihm hoch anrechnen ist, das er nicht im Streit gehen wollte und ein klärendes Gespräch mit Kin und mir suchte nach dem Eklat rund ums Fasten vor einigen Tagen. Wir sind nicht nachtragend, weder Kin, noch ich und wenn es nicht passt, muss man eben getrennte Wegen gehen. Deshalb verabschiedeten wir Jessy und seine Gefährtin und wünschten ihnen viel Glück auf ihren Weg zurück in den Norden.

Die Beiden hatten gerade die Schreibstube verlassen, Kin und ich hatten noch ein paar abschließende Worte gewechselt als die Tür sich wieder öffnete. Diesmal stand Kay in der Selbigen, die Gefährtin von Ares, den man eben noch des Gasthauses verwiesen hatte. Er nahm dies nun zum Anlass um die Stadt zu verlassen und in Zukunft anderer Orte mit seinem Wutausbrüchen und Beleidigungen zu beehren. Kay hatte nun allerdings die schwere Aufgabe uns die Nachricht zu überbringen und die Insignien einer Schreiberin von Jorts wieder in die Hände des Rates zu legen. Leicht fiel ihr das nicht und auch wenn wir Verständnis dafür hatten das sie sich an ihren Gefährtenschaftsvertrag halten wollte, so bot ihr Kin doch den Schutz der Stadt an, falls sie sich anders entscheidet.


Doch viel Zeit zum überlegen blieb in diesem Fall nicht, denn ihr cholerischer Gefährte, stand schon in der Tür und drängelte. Ares ignorierte ich, Kay aber wünschte ich viel Glück und äußerte die Hoffnung dass das Nomadendasein für sie bald beendet sein wird. Allerdings befürchte ich und auch dies sagte ich ihr, das sollte sich Ares nicht ändern sie nirgends glücklich werden, auch im Norden nicht. Ich hoffte das sie meine Worte noch hörte denn Ares zerrte sie jetzt schon auf den Wagen und trieb dann das Kaiila an, fort aus der Stadt. Alles in allem hatten wir jetzt sechs Bewohner verloren aber für die die im Sardar wohnen muss man auch Opfer bringen und wir wollen nicht die nächste Stadt sein die durch die Hand der Priesterkönige zerstört wird.

Kin ging um das dritte Ratsmitglied zu informieren, ich ging um mir auf der Terrasse die Kante zu geben, mit Wasser natürlich.

GR

3 Kommentare:

  1. Boah. So ein Aufstand wegen der Fastenhand?
    Kann ich nicht nachvollziehen. Wirklich, es war keine Absicht, euch solche Probleme zu machen. Ich dachte eigentlich, das wäre witzig und spannend zu spielen.

    Der Wissende, der sich trotz allem auf die Zeremonie freut

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  2. Du brauchst da kein schlechtes Gewissen haben. Gerade was Ares betrifft, hätte es früher oder später eh geknallt, eher früher. Die Masse unserer Leute hat den RP-Anstoß angenommen und spielt das auch aus. Wir haben jede Menge RP um die Fastenhand, angefangen damit das welche freudig mit machen, anderen schlechte Laune haben und die Nächsten die versuchen heimlich an Alkohol zu kommen und ganz viel dazwischen.

    Wenn man dann natürlich Jemanden dabei hat der meint seine Lebensweise über die Gesetze der Stadt stellen zu können, sich nicht mal ansatzweise integrieren will, und damit mein ich nicht nur die verordnete Fastenhand, derjenige wird immer Schwierigkeiten haben. Insofern trägst du als Wissender die geringste bis gar keine Schuld.

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  3. Dann ist alles im grünen Bereich :-) Ja, so in etwa dachte ich auch, dass es toll werden könnte. Die einen begrüßen die Gelegenheit, wieder etwas "spiritueller" zu werden, die anderen motzen, andere versuchen etwas anderes ... Es ergeben sich vielfältige Möglichkeiten.
    Ich kenne diesen Nordmann nun nicht, aber mir scheint auch, da fehlt es einfach am grundlegenden Willen, sich in ein Spiel zu integrieren.

    Freundliche Segensgrüße!
    Der Wissende

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